Montag, 31. Dezember 2012

Rumänische Krautwickel (sarmale)


Rumänische Krautwickel (sarmale)

Und jetzt zu einem Schwergewicht der rumänischen Küche: sarmale! Jeder der mal in Rumänien war, hat diese kleinen Köstlichkeiten schon mal gegessen. Es ist eine Art Nationalgericht und wird zu besonderen Anlässen serviert. Diese Wickel gibt es passend zur Jahreszeit in mehreren Variationen – das Kraut kann eingelegt sein oder frisch, sodass sie dann je nach Geschmack von leicht säuerlich bis hin zu süß schmecken. Meine Mutter macht diese im Sommer mit jungen Weinblätter, mit Dill und sie garen in einer frische Tomatensauche...da werden Erinnerungen wach! Aber zurück zu heute.
Krautwickel zu machen ist eigentlich einfach, aber zeitaufwendig, weil die kleinen vielen Arbeitsschritten manchmal einfach kein Ende nehmen. Dieses Jahr habe ich zu Weihnachten meine Familie sehr vermisst und ich wollte mit ein Stück Heimat nach Deutschland in unserer Wohnung bringen. Heiligabend roch es in der ganzen Wohnung nach Krautwickel – wie früher, herrlich!
Hier ist das Rezept für etwa 50 kleine Krautwickel, oder 6 hungrige Personen: 

Zutaten :
1 kg Hackfleisch (halb und halb)
300 g geräucherter Kassler (oder Rippchen)
1 Kartoffel
1 Zwiebel
1 Glas Reis
2 EL passierte Tomaten
Paprika, Salz, Pfeffer
 2 Lorbeerblätter
Nach Geschmack noch: 2 Thymianzweige und eine Handvoll Estragon
ein großer Kopf Weißkohl (für die Wickel)

Zubereitung:

Schritt 1: Die Wickel vorbereiten
Für die Krautwickel werden feine, geputzte und vorgekochte Weißkohlblätter benutzt. Dafür habe ich in meinem größten Topf Salzwasser zum Kochen gebracht und den Weißkohlkopf bei niedriger Flamme in Salzwasser etwa 50 Minuten gekocht. Nachdem er abgekühlt ist, habe ich mit einem scharfen Messer den Strunk herausgeschnitten und die Blätter vorsichtig befreit (das kann euch euer Mann übernehmen!)
Der etwas härtere Teil des Kohlblattes wird mit einem kleinen Messer filetiert oder herausgeschnitten, Hauptsache es sieht alles noch gleichmäßig aus und wir haben keine Löcher in den Blättern. Aus den großen Blättern können bis zu drei Wickel geformt werden.
Die Blätter, die zu klein oder nicht geeignet sind, werden klein geschnitten und beiseite gestellt. Diese werden gleich als Kochgrundlage verwenden werden.

Schritt 2: Füllung
Für die Füllung soll als erstens die Kartoffel und die Zwiebel in die Küchenmaschine (oder durch den Fleischwolf) gegeben werden, bis eine Paste entsteht. Diese dann mit dem Hackfleisch und dem ungekochtem Reis vermischen, mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen und kaltstellten. 

Schritt 3: Das Bett für die Krautwickel vorbereiten
Ich habe für die Krautwickel einen Römertopf aus Ton, allerdings kann man dazu auch einen großen Topf nehmen und diese auf dem Herd machen. Der Boden des Topfes muss mit einer Lage von kleingeschnittenem Kohl bedeckt werden, damit sie sich schon ausruhen können. Ich verstecke hier auch ein Zweig Thymian, Lorbeerblätter und Estragon.
Der Kassler wird in fingerdicke Scheiben geschnitten und zum Garen auf das Kohlbett gelegt. Für den Überraschungseffekt wird noch eine Schicht kleingeschnitten Kraut daraufgelegt und versteckt. 

Schritt 3: Handarbeit
Aus dem Fleisch werden kleine ovale Golfbälle geformt, die dann auf einem Krautblatt gelegt werden. Diese werden so gerollt, dass alles fest steht und noch „Luft“ hat, denn der Reis muss ja noch Platz zum Kochen haben und wie wollen nicht, dass sie platzen. Die fertigen Wickel werden eng wie die Sardellen - sie mögen es kuschelig -  in dem Topf gelegt. Wenn das Bett schon besetzt wird, werden die Kohlwickel mit einer Schicht aus kleingeschnittenem Weißkohl bedeckt und eine zweite Reihe Krautwickel drüber gelegt.
Wenn alles fertig ist, kommen noch die 2 EL passierten Tomaten als Garnierung oben drauf. 

Schritt 4: Kochen und Garen
In meinem Römertopf garen sie in eigenem Saft etwa 1,5 Stunden bei 160 Grad ohne Zufuhr von Flüssigkeiten. In einem normalen Topf muss etwa ein Glas Wasser dazugeben werden und bei geringer Hitzezufuhr etwa 1 Stunde köcheln. Dann wird nochmal mit Wasser alles nachgefühlt und sie wandern mit Topf für eine weitere halbe Stunde in dem Backofen.
Sie werden warm mit Saure Sahne und Polenta gegessen. 

Guten Appetit!


Sonntag, 30. Dezember 2012

Englisches Teegebäck mit Zitronen- und Orangenschalen


Englisches Teegebäck mit Zitronen- und Orangenschalen

Inspiriert von der britischen Serie Downton Abbey habe ich diese Kekse heute gebacken. Ohne Schnick Schnack oder Aromen, einfach nur Butter und Zucker und ursprüngliche Zutaten. Die ganze Wohnung riecht nach Zitronen und Orangenschalen – very britsh, ich hole mir gleich noch einen Tee dazu.

Zutaten
150 g Butter
250 g Mehl
125 g Zucker
1 Packung Vanillezucker
Abgeriebene Schale einer Biozitrone und einer Bioorange

Zubereitung
Alle Zutaten in einer Schüssel geben und mit den Fingern oder mit den Knethacken eines Mixers alles gut vermischen, bis ein fester Teig entsteht. Den Teig auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsplatte ausrollen und Förmchen ausstechen. Die Förmchen auf einem Backblech bei 180 Grad etwa 10 Minuten backen, bis diese goldig sind und lecker duften. 

Guten Appetit!


Lebkuchen


Lebkuchen

Für diese Art der vorweihnachtlichen Gaumenfreuden habe ich mich von Marions Kochbuch (http://www.marions-kochbuch.de/rezept/0262.htm) inspirieren lassen, allerdings habe ich, wie immer, einige Zutaten getauscht oder weg gelassen. Ich war auf der Suche nach einem ursprünglichem Geschmack. Hier ist meine Variante davon.

Zutaten
125 g Zucker
125 g Honig
200 g Mehl
1 Ei
200 g Nuss-Mischung ohne Rosinen (grob gemahlen)
200 g sehr stark kandierte Marmelade
Gewürze: Nelkenpulver, Zimt, Ingwer, Vanillearoma
7 g Hischhornsalz
3 EL Rum

Zubereitung
Honig, Zucker und die Marmelade bei milder Hitze unter Rühren erwärmen, bis sich der Zucker gelöst hat und alles miteinander geschmolzen ist. Dann abkühlen lassen. 

Mehl und ein kleines Ei unter der Honigmischung kneten. Die Nussmischung und die Gewürze dazugeben. Das Hirschhornsalz (ein stark wirkendes Backtriebmittel mit typischen Geschmack für Lebkuchen, das den Teig sehr locker macht) in 3 EL Rum auflösen und unter den Teig kneten. Den Teig fingerdick auf einem gefettetem Backblech ausrollen. Den Ofen auf 200° vorheizen und den Teig auf der mittleren Schiene ca. 15 Min. backen.
Lecker!


Spitzbuben


Spitzbuben 

Ein klassisches Gebäck, schmeckt jedem und ist ein Genuss. Ein Keks hat so viele Kalorien wie eine halbe Tafel Schokolade, ist aber viel zarter im Geschmack und tut der Seele gut!

Zutaten für ca. 30 Stück
375 g Mehl
1 gestr. TL Backpulver
200 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker
250 g Butter
1 Eiweiß
125 g gemahlene Haselnüsse
3 EL Puderzucker
125 g Gelee oder Marmelade

Zubereitung
Schritt 1:Der Teig
Mehl, Backpulver, Zucker, Vanillezucker, Butter, Eiweiß und Nüsse verkneten. Den Teig in Folie einwickeln und ca. 30 Min. kalt stellen.

Schritt 2: Die Manufaktur
Ofen auf 175 Grad vorheitzen. Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche ca. 1 cm dick ausrollen. Ca. 60 Figuren, wie z. B. Blumen, Herzen o.ä. ausstechen. Bei der Hälfte der Plätzchen in der Mitte kleine Sterne, Herzen etc. ausstechen. Alle Figuren auf 2 mit Backpapier ausgelegte Bleche geben. Jeweils 13 Minuten backen und auskühlen lassen.

Schritt 3: Das Zusammenlegen
Plätzchen mit Lochmuster dick mit Puderzucker bestäuben. Gelee oder Marmelade (ich habe hausgemachte Apfelmarmelade genommen) erwärmen und die Plätzchen ohne Loch dick damit bestreichen. Jeweils das Gegenstück mit Loch darauf setzen, andrücken. Gelee fest werden lassen und die Spitzbuben in gut schließenden Dosen aufbewahren. 

















Auf dem Bild sind in unterem Teil Spitzbuben zu sehen und in oberem Teil die Kissinger Brötchen. Das Rezept hierfür ist unter diesem Link zu finden:


Urgroßmutters Hörnchen (Familienrezept)


Urgroßmutters Hörnchen (Familienrezept)

Lange habe ich nach diesem Geschmack meiner Kindheit gesucht und viel zu viele Hörnchen durchprobiert. Es schmeckte keiner so wie die von meiner Urgroßmutter, denn ihre Geheimzutat lautete ungesalzener Schweineschmalz. Meine Mutter hat mir dieses Jahr ihr Rezept gegeben und… sie schmecken wie früher. Aber ich muss euch warnen, die Zubereitung ist sehr aufwendig.

Zutaten für 40 Stück
1 kg Mehl
500 ml warme Milch
3 EL Zucker
1 Würfel Hefe
120 g Butter oder ungesalzener Schmalz
1 Ei
Füllung: Marmelade, Käse, Schinken oder Lauch

Zubereitung
Schritt 1: Mehl-Hefe-Mischung
Als erstes wird das Mehl gesiebt. In der lauwarmen Milch wird der Hefewürfel mit einer Prise Zucker aufgerührt. Die Hefe-Mehl-Mischung wird mit dem restlichen Zucker zum Mehl gegeben und kräftig gerührt. An einem warmen etwa 20 Min gehen lassen.

Schritt 2: Die Geheimzutat
Zum Teig werden die 120 g Schweineschmalz dazugegeben. Das ergibt ein wunderbar zarter und elastischer Teig, der dann weitere 40 Minuten gehen muss. 

Schritt 3: Die Kunst des Rollens
Der Teig zu einer Rolle formen und in 10 gleiche Stücke schneiden. Die einzelnen Stücke mit einem Nudelholz in Rechtecke ausrollen. Die Rechtecke in 4 Teile schneiden. Jeweils mit 1 TL Marmelade oder Käse füllen und zu Croissants zusammenrollen. Mit der Füllung besser geizig sein, denn sonst platzen diese im Keller auf. 

Schritt 4: die Geduldprobe
Die Croissants auf einem Blech legen, sodass sie noch genug Platz zum Gehen haben. 1 Ei mit einer Prise Salz und Zucker verquirlen und die Hörnchen damit einpinseln. Weitere 20 Min auf dem Blech an einer warmen Stelle gehen lassen. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen und backen, bis diese goldgelb braun sind.

Guten Appetit!